Die Weichen für die Zukunft des ÖPNV der Stadt am Rhein hat in seiner Sitzung am 05. April der Rat der Stadt Wesseling gestellt. Auch für das kommende und die folgenden Jahre sollen die Stadtwerke Wesseling den Stadtverkehr für die Stadt Wesseling als stadteigenes Unternehmen betreiben. Hierzu sollen sie den Auftrag über den Stadtverkehr – also die Stadtbusse 721 und 723 – an die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) vergeben. Dafür sprach sich der Rat auf Vorschlag der Verwaltung in nicht-öffentlicher Sitzung aus. Bürgermeister Erwin Esser hat nun den Auftrag, in der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke die Geschäftsführung anzuweisen, mit der RVK in Verhandlungen für die Zeit ab dem 01. Januar 2023 zu gehen und den Rahmen für eine geplante Direktvergabe abzustecken.

„Die wichtigsten Argumente für eine weitere Trägerschaft der Stadtwerke als unsere direkte Tochter in Zusammenarbeit mit der RVK sind zum einen der direkte Einfluss auf die Linienführung der Stadtbusse in unserer Stadt und zum anderen die hochmoderne Wasserstoffbusflotte der RVK, die ab Tag Eins durch Wesselings Straßen rollen wird“, fasst Bürgermeister Esser zusammen. Im März 2022 waren die Wasserstoffbusse bereits für einen Pilot-Monat in Wesseling im Einsatz.

„Wesseling ist Wasserstoff-Stadt. Europas größte Wasserstoffelektrolyseanlage ist bei uns Zuhause. Wasserstoff ist für uns nicht nur eine Möglichkeit, CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern ein ganz harter Standortfaktor im Strukturwandel. Da ist es nur konsequent, den Wasserstoff auch in möglichst vielen Bereichen des Lebens zu etablieren. Gut, dass wir mit den Stadtwerken die Möglichkeit haben, die Stärken der Wasserstoff-Region Rheinland in unserer Hand bei uns vor Ort mit modernem, zukunftsfähigen ÖPNV zu verknüpfen“, freut sich Erster Beigeordneter Gunnar Ohrndorf, der bei der Stadt Wesseling nicht nur für den ÖPNV, sondern auch für den Klimaschutz verantwortlich zeichnet.

Zugleich beauftragte der Rat den Bürgermeister zudem, eine Teilübertragung der Aufgabenträgerschaft für die Linie 16 von der Stadt auf den Rhein-Erft-Kreis zu prüfen. Falls diese sich als zulässig herausstellt, soll er in Verhandlungen mit dem Kreis treten. „Die Linie 16 wurde – auch auf unseren ausdrücklichen Wunsch – in den vergangenen Jahren durch ihren verdichteten Takt in beide Richtungen deutlich attraktiver für Pendlerinnen und Pendler und auch für die Freizeit. Die Menschen werden nur dann vom Auto auf die Schiene umsteigen, wenn die Bahn eine praktische und verlässliche Alternative ist“, erklärt Bürgermeister Esser. „Die Kosten dafür trägt für das Wesselinger Stadtgebiet die Stadt. Das ist für eine Verbindung von regionaler Bedeutung – anders als bei Stadtbussen – so nicht länger vertretbar und angesichts der Kosten von aktuell 2 Mio. Euro auch nicht dauerhaft leistbar.“